Faszinierend! Was lange währt, wird endlich gut. Die Dane Transhimalaya Trophy 2016 war wieder einmal anders als geplant, aber dieses Mal erkrankte kein einziger Teilnehmer ernsthaft, Höhenkrankheit trat überhaupt nicht auf und der Höhepunkt aus medizinischer Sicht blieb die Behandlung eines eingewachsenen Zehennagels und Schürfungen am Unterarm:))
Wer nun glaubt, die diesjährige Tour sei deshalb langweilig gewesen, irrt gewaltig. Ich würde mich sogar zu der Behauptung hinreißen lassen, dass es die bisher anspruchsvollste Tour war, die wir die letzen vier Jahre gefahren sind. Besonders erwähnt werden muss, dass diesmal eine Gruppe von Motorradfahrern an den Start ging, die ein ungewöhnlich hohes homogenes Fahrkönnen mitbrachte.
Bisher hatten wir uns im Wesentlichen immer auf den Highways Leh – Manali – Srinagar bewegt. Letztes Jahr starteten wir in Srinagar und hatten aufgrund der ungewöhnlich heftigen Regenfälle im Indus-Tal Glück, dass weggespülte Straßen rechtzeitig wieder instand gesetzt worden waren, damit wir die Fahrt Richtung Manali fortsetzen konnten.
A – Chandigarh, B – Manali, C – Jispa, D – Tsokar, E – Tso Morini, G – Leh, H – Kargil, I – Srinagar
Geplante Route 2016:
Start in Shimla – Sarahan im Kinnaur-Tal an die tibetische Grenze nach Kalpa – Tabo – Kaza in das Spiti-Tal – über den Kuzum La in das Chandra-Tal bis nach Jispa und von dort weiter nach Leh und Srinagar.
Dieses Jahr vereitelte Starkregen, Erdrutsche und Unruhen in Kashmir die Route wie geplant zu fahren. Wir machten aus der Not eine Tugend, drangen bis zum Nakee La 4.920 m vor,
zeitgleich erkundeten Buddhi Singh, ich und eine kleine Truppe, wie weit eine Fahrt in das Zanskar möglich ist. Wir gelangen hierbei bis auf den Shingo La, 5.040 m, der vermutlich noch nie zuvor mit einem Motorrad erreicht worden ist.
Sonntag, 10. Juli 2016
Wir fliegen in nur 6.40 h von München nach Dehli. Die diesjährigen Teilnehmer reisen aus Hamburg, Frankfurt und München an. Treffpunkt ist Montag, der 11. Juli, um 6.00 Uhr im Hotel, abfahrtbereit zum Hauptbahnhof in Dehli.
Montag, 11. Juli 2016
Der 1. Tag führt uns zunächst mit dem Zug nach Kalka (Abfahrt 7.40 Uhr, Ankunft ca. 12.00 Uhr), von dort geht es mit der Schmalspurbahn (Toy-Train) in die Berge nach Shimla (Abfahrt 12.30 Uhr – Ankunft ca. 17.00 Uhr).
Toy-Train nach Shimla
Die Anreise mit der Bahn erwies sich als weitaus komfortabler, als die in Minivans oder Bussen. Da die Straßen in die Berge von Schlaglöchern übersät sind, wird man ordentlich durchgeschüttelt, während der Zug sanft dahin gleitet. Die landschaftlichen Eindrücke sind großartig, langsam mäandert der Zug von 200 auf 2000 m hoch. In der Tiefgarage unseres Hotels können wir bereits unsere Royal Enfields auswählen und auf unsere individuellen Bedürfnisse anpassen.
Jens und ich erhalten neue Royal Enfield Himalayans, neu entwickelte leichte Reiseenduros. Wir erhalten von Buddhi Singh den Auftrag, die Enduros auf Herz und Nieren zu prüfen. Sollte unser Fazit am Ende der Tour positiv ausfallen und sie sich den Anforderungen gewachsen zeigen, wird er weitere Maschinen dieser Reihe ordern. Die übrigen Teilnehmer fahren auf den bewährten Bullets oder Classics.
Dienstag, 12. Juli 2016
Wir starten in Shimla. Nachdem wir uns aus dem Verkehrsgewühl durch die Stadt befreit hatten, cruisen wir auf kurvenreichen, nassen Asphalt hinauf auf 2.500 Höhe durch die Kieferwälder nach Narkand. Schon auf den ersten Kilometern offenbart sich, dass dieses Jahr erfahrene Piloten unterwegs sind. Wir hatten dieses Jahr auf die Einfahrtour verzichtet, die Teilnehmer stellten sich problemlos auf den Linksverkehr, die Enfields und den rutschigen Untergrund ein. Nur Udo, der seit Jahren nicht mehr Motorrad gefahren war, wechselte in den für Ihn und seine Gesundheit sicheren Jeep und genoss die Reise aus dem Allrad.
Von Narkand schwingt die Straße sanft ins Tal, um sich von dort in eine breite, asphaltierte, schlaglöcherfreie Traumstraße zu verwandeln, auf der wir die Geschwindigkeit im Sutlej-Tals (auf Google Maps Satluj geschrieben) auskosten.
In Jeori zweigen wird ab nach Saharan und erklimmen den Ort, der auf einem Bergrücken in 2165 m Höhe liegt zu Füßen des 5200 m hohen Srikhand Mahadev.
Der Besuch dieses Ortes lohnt vor allem wegen des Bhimakali-Tempels. Der der Gottheit Bhima Kali geweihte Tempfel stammt aus dem 8. Jahrhundert. Errichtet wurde er in der für den Himalaya typischen Holzbauweise. Verehrt werden auch Shiva, seine Gemahlin Parvati, und selbst eine Buddhastatue findet man im Heiligtum. Seit Urzeiten ist der Tempelhof Schauplatz des farbenprächtigen, aber blutrünstigen „Astomi-Opfers“ im Rahmen der Dusshera-Feierlichkeiten im Oktober. Bis zur Ankunft der Engländer wurden hier Menschenopfer dargebracht, heute müssen Hühner und Ziegen Ihr Leben lassen, um die blutrünstige Göttin Kali zu besänftigen. Im Tempel herrscht strenges Fotoverbot. Männer müssen eine Kappe tragen, Lederartikel sind verboten. (Reisehandbuch Dumont Indien – der Norden, Seite 200, 1. Auflage 2011, DuMont Reiseverlag).
Nach der Besichtigung des Tempels ziehen wir durch Saharan, probieren verschiedene einheimische Köstlichkeiten und freuen uns auf das, was noch kommen soll.
Mittwoch, 13. Juli 2016
Über Nacht hat es wieder geregnet. Es ist Monsun-Zeit. In den Vorgebirgen des Himalaya regnet es häufig zu dieser Zeit. Die Abfahrt ins Tal ist tückisch. Moti kollidiert mit einem Jeep, und in Jeori springt Denny ein Junge vor das Krad, er zieht die Notbremse und …
kommt mit ein paar Schürfungen davon.
Nun folgen wir dem Sutjey-Fluss bis zur Grenze zur inneren Kinnaur-Tal, das dicht an Tibet heranreicht. Der Belag wechselt ständig zwischen Asphalt und grober Schotterpiste.
Die Route führt entlang reizvoller grün bewachsener Hänge, in deren Felsen sich die Straße anschmiegt.
Links der Fluß, rechts der Fels. Vorsicht ist in den unübersichtlichen Kurven geboten. Manchmal erlebt man auch trotz Hupen vor der Kurve eine Überraschung: Dann kommt einem auf der eigenen Spur ein Truck entgegen. Deshalb gilt: Immer schön am äußersten Fahrbahnrand links fahren. Es vermindert die Kollisionsgefahr erheblich.
Da „höchschte Konzentration“ beim Fahren gefordert ist, lässt sich die Landschaft nur genießen, wenn man sich gelegentlich eine „Auszeit“ könnt. Diese Aussichten bleiben leider den „Genussrasern“ verwehrt:-(
Damit die Tourenfreunde trotzdem noch zu sehen bekommen, wo sie entlang gedonnert sind, gibt es unter anderem diesen Reiseblog:))
Buddhi hat diese Linienwahl ums Haar mit einem Crash bezahlt. Er konnte einem entgegenkommenden Truck in letzter Sekunde durch Aufstellen und Geradeaus Richtung Leitplanke den Zusammenstoß verhindern.
Wie wunderbar sich die Straße dem Gelände anpasst, sieht man auf diesen Bildern.
Gespannt dürfen wir auf die Dokumentation sein, die Chris mit seiner schweren Sony HD-Cam erstellt halt. Mit nicht unerheblichen Aufwand schleppte er das Teil im Rucksack mit, nahm zeitweise wieder auf dem Soziussitz Platz und generierte große Aufnahmen.
Jens Föhl, Inhaber Motoport und Veranstalter der Dane Transhimalaya Trophy, hatte gut lachen. Der Regen ließ nach und die Sonne gewährte uns einen Traumtag.
Die heiligen Kühe ließen sich durch die vorbei bollernden Enfields nicht aus der Ruhe bringen.
Bei Kalpa erreichen wir die Grenzposten. Jeder muss sich nochmals mit Pass und Visum registrieren lassen. Die Zeit lässt sich unter dem als heilig geltneden Kinnaur Kailash gut vertreiben.
Wie schon in den Jahren zuvor, waren die helfenden Hände der Mechaniker-Crew immer schnell zur Stelle.
Hier überzeugen sich Buddhi Singh, Chef des indischen Kooperationspartners „Motorcycle Expedition“ und sein Chefmechaniker von der Funktion der Ennies.
In Kalpa besuchen wir den Ort und den Hindu-Tempel.
Unsere Loge in Kalpa
Donnerstag, 14. Juli 2016
Wir folgen weiter dem Fluss Sutley in der Provinz Kinnaur, der am Kailash, dem heiligen Berg Tibets entspringt, und sich seinen Weg durch enge Schluchten ins indische Tiefland bahnt. Beim 3000 m hoch gelegenen Weiler Khab nimmt er den von Norden kommenden Spiti auf.
Auch die aus dem Spiti-Tal kommende Straße mündet an dieser Stelle in die von der tibetischen Grenze nach Shimla führenden Hindustan Tibet Road, ein uralter Handels- und Pilgerweg, der zum Kailash führt, der für Ausländer im Grenzgebiet allerdings nach wie vor gesperrt ist. Leider werden wir es nicht bis nach Kaza schaffen, dazu später.
Die Straße führt immer am Abgrund entlang, in der Tiefe tost der Sutley. Die Inder nützen ihn immer wieder zur Energiegewinnung.
Die Straße am Spiti entlang führt zunächst auf eine Höhe von 3.500 m Richtung Nako. Sie ist aus dem Felsen herausgesprengt worden. Atemberaubend!
Die Brücke führt über den Fluss Sutley, der rechts aus dem tibetischen Hochland kommt, die Straße führt nun am Spiti entlang durch die oben dargestellte Felsschlucht.
Blick zurück: Rechts der Fluss Spiti, links führt die Straße hinauf nach Nako, und die Landschaft verliert jedes Grün …
… und gleicht zunehmend einer Mondlandschaft.
eingehüllt zwischen Himmel und Erde!
Mr. Moti is greeting, gefolgt von einer Schar Getreuer.
Dort, wo sich die Straße wieder senkt Richtung Sumdo, plötzlich wieder grüne Oasen.
eingebettet in erdige Lehmfarben.
Plötzlich stockt der Troß:
Die Brücke drohte einzubrechen. Deshalb wurde auf die Schnelle eine Militärbrücke in nur wenigen Stunden eingezogen. Hier heißt es: Geduld! Auf Nachfrage dauert es zwar nur immer eine halbe Stunde noch, tatsächlich warteten wir über 2 Stunden, bis die Brücke zumindest für Motorräder wieder passierbar war.
Also Siesta unter Apfelbäumen. Mit erheblicher Verzögerung ging es weiter. So blieb zunächst für ein absolutes Juwel dieser Region, das Kloster von Tabo, keine Zeit, wollten wir unser Ziel im fernen Kashmir noch erreichen. Es dämmerte bereits, als wir Tabo passierten und bis zum Tagesziel in Kaza waren es noch über 50 km.
Es wurde Nacht und plötzlich ging gar nichts mehr: Nach heftigem Starkregen hatten sich Schlammlawinen auf eine Strecke von 9 km ergossen, sodass wir schließlich an der dritten Lawine scheiterten, da die Motorräder im kniehohen Morast stecken blieben. Es half alles nichts. Wir mussten umkehren und versuchen in Tabo noch eine Übernachtungsmöglichkeit zu finden. Einige von uns hatten sich schon damit abgefunden, eine Nacht unter freiem Himmel zubringen zu müssen.
Doch Buddhi schaffte es im Handumdrehen, noch zwei Herbergen aufzutun.
Doch die Nacht wurde von einer weiteren Hiobsbotschaft überschattet: In Srinagar war es erneut zu Unruhen gekommen, hunderte Tote und 1000 Verletzte. Das bedeutete, dass eine Fahrt in das Kashmir Tal unmöglich wurde. Wir hofften, dass wir es noch bis Leh in Ladakh schaffen würden, um das ersehnte Ziel, den Khardung La, noch zu erklimmen.
Freitag, 15. Juli 2016
Moti und Jens starteten am Morgen, um die Schlammpassagen bei Tage zu erkunden, während Buddhi uns den kulturellen Höhepunkt des Spiti-Tals erschloss:
Das Kloster von Tabo.
Das entfernt an Lehmpueblos Neumexikos erinnerde Anlage wurde bereits 996 gegründet und gilt als eines der eindrucksvollsten und besterhaltenen Beispiele früher buddhistischer Klosteranlagen. Im Hauptheiligtum blicken seit 1000 Jahren die aus Lehm geformten, bemalten Buddhas und Bodhisattvas von den Wänden in den dämmerigen, von dunklen Rot- und Blautönen bestimmten Raum, dessen spiritueller Wirkung sich wohl niemand zu entziehen vermag. Da striktes Fotografieverbot herrscht, fehlen leider Fotografien aus diesem eindrucksvollen Raum.
Nachmittags brachen wir schließlich erneut auf Richtung Kaza. Die Nachrichten, die Moti und Jens mitgebracht hatten, waren wenig ermutigend. Räumfahrzeuge hatten sie nicht gesichtet. Wir fassten daher den Entschluss, uns selbst einen Weg für die Motorräder freizuschaufeln.
Doch die Versuche blieben frustran. Über die oben zusehenden Trails gelang es nur sehr mühsam, die ersten verschütteten Straßenteile zu umfahren. Schließlich fanden gegen Nachmittag doch noch zwei Räumfahrzeuge den Weg und machten die 9 km zumindest für die Motorräder passierbar.
So waren wir überglücklich, in den Abendstunden doch noch unser Vortagesziel Kaza erreicht zu haben. Endlich gab es auch wieder vereinzelt Internetanschluss und somit eine erneute Hiobsbotschaft: Die Flüge von Leh nach Dehli sind ausgebucht. Ein Charterflieger war nicht zu organisieren. Das bedeutete, wir würden den Khardung La dieses Jahr nicht erreichen können, weil wir es von Leh über Manali nicht mehr rechtzeitig zu unseren Rückflügen am 21.7. nach Europa schaffen würden.
Buddhi, Moti, Jens und ich diskutierten eingehend über die verbleibenden Möglichkeiten.
Zunächst wollten wir am folgenden Tag das Spiti Tal näher ausforschen und die umliegenden Höhen und Kloster besuchen.
Auch in Kaza musste improvisiert werden: Unsere Quartiere, die für den Freitag gebucht waren, sind bereits wieder vergeben, sodass wir uns wieder auf verschiedenen Hotels verteilen mussten.
Samstag, 16. Juli
Nach dem Frühstück brachen wir bei stark bewölktem Himmel auf, um die umliegenden Dörfer und Tempel auf 4.500 m über Meer zu erkunden.
Vormittags fuhr wir auf 4.500 m nach Langza.
Dort thront Buddha über dem Dorf.
Nachmittags führte der Weg weiter ins Kloster Ki. Es hront wie eine Burganlage auf einem Hügel. Das Gelbmützenkloster soll bereits im 11. Jahrhundert gegründet worden sein.
Sonntag, 17. Juli 2016
Die Strecke von Kaza nach Jispa wird die anspruchvollste der diesjährigen Dane Trophy.
Die Tour führt uns weiter durch das Spiti Tal bis zum Kunzum Pass auf 4.590 m. Dann stürzt sich die Straße in schwindelerregenden steilen Spitzkehren in das Chandra Tal.
Die Strecke ist weitgehend unbefestigt, wartet mit einigen knietiefen Wasserdurchfahrten auf, ist zum Teil erheblich verblockt und was der Fahrt bis Koksar, 60 km vor dem Tagesziel in Jispa, die Krone aufsetzte: Der 10 – 20 cm hohe Staub auf den Straßen verwandelte sich im Dauerregen in ein Schlammdorado erster Klasse.
Nach diesen Strapazen war die Enttäuschung in Jispa groß, als das Ersatzquartier lediglich zwei Zimmer mit Duschen aufbot. So blieb dem einen oder anderen nur die gute alte Handwäsche am Waschbecken.
Montag, 18. Juli 2016
Um rechtzeitig nach Dehli zu gelangen, war dieser Montag für die Teilnehmer der diesjährigen Dane Trophy der „Alles-oder-Nichts-Tag“. Die, die unbedingt einen 5.000 m Pass erreichen wollten, mussten heute in einem Gewaltritt über den Baracha La 4.890 m, den Nakee La 4.950 m auf den Lachulung La 5.059 m gelangen – und wieder zurück!
Doch das Schicksal hatte etwas dagegen: Es begann bereits bei der Abfahrt. Zwei der Teilnehmer hatten die Vorausfahrenden bei der Ausfahrt aus dem Hotelhof aus den Augen verloren und sich spontan für die falsche Richtung entschieden. Im Versuch, die Gruppe einzuholen, legten sie ein so rasantes Tempo vor, dass Buddhi sie erst nach 60 km ein- und zurückholte.
Nach einer Stunde Wartezeit hatte Moti entschieden, den Versuch dieser Mammuttour an einem Tag doch noch zu starten. Leider verhinderte eine in Wiederherstellung befindliche Brücke ein schnelles Vorankommen, sodass Moti letztendlich am Nakee La zum Rückzug blasen musste, um die Truppe bei einbrechender Dunkelheit wieder sicher ans Ziel nach Keylong zurückzuführen.
Die Proteste einiger Teilnehmer ob der fehlenden Duschen hatte Buddhi veranlasst, im benachbarten Keylong ein besseres Hotel mit Duschen ausfindig zu machen.
Das konnte an diesem Tag die Gemüter deren kaum beruhigen, die sich um die einmalige Chance gebracht sahen, einmal in ihrem Leben einen 5.000 m hohen Pass befahren zu haben.
Doch es wurde noch skuriller. Buddhi und ich hatten für diesen Tag eine Erkundungstour in das Zanskar geplant. Dort wird seit 2 Jahren an einer Verbindung über das Zanskar nach Padum gebaut. Uns wollten sich zunächst nur eine handvoll Teilnehmer anschließen. Schließlich mussten sich auch die beiden „Falschfahrer“ uns anschließen. Das war Abenteuer pur: Kein Verkehr, Open End. Wir wußten nicht, wie weit wir kommen würden. Doch zu unserer Überraschung gelangten wir auf den den Shingo La 5.040 m. Wenn gleich etwas mühsam. Die Straße eng, verblockt, staubig mit steilen engen Serpinen schraubt sich durch eiskalte, knietiefe Bäche bis zur Schneegrenze hinauf. Ein traumhafte Exkursion!
Nachdem Buddhis Maschine schwächelte, fuhr ich voraus, um die Lage zu erkunden.
Mit ca. 30 minütiger Verspätung erreichte er mit dem Rest der Truppe den Shingo La.
Ich wartete am Kontrollposten in Darcha auf die Truppe bei Tee und Keksen. Zusammen fuhren wir nach Keylong und beendenden diesen grandiosen Tag.
Waschtag
Verpflegungszelt am Checkpoint
Immer die Nerven bewahren in scharfen Kurven – vor allem bei Gegenverkehr:))
Ein grandioser Vollmond beendet diesen Montag, der überraschender und faszinierder nicht hätte sein können. Wahrscheinlich waren wir die Ersten, die den Shingo La mit Motorräder befahren haben!
Dienstag, den 19. Juli 2016
Über den Rohtang La zurück nach Manali, den Pass, den ich seit 2013 zum fünften Mal überquere. Und er ist immer wieder für Überraschungen gut. War vor 2 Tagen die Abfahrt aus dem Spiti Tal noch schlammig, war er jetzt schon fast wieder trocken. Wie immer zogen die Nebelschwaden von der Südseite über den Pass, und behinderten die Sicht bei der Abfahrt nach Manali. Dort fand sich dieses Jahr lediglich eine kurze Schlammpassage.
Links Moti, rechts Buddhi Singh – Pause bei Sissu
Meditation vor dem Wasserfall bei Sissu
Häuser kurz vor Koksar
Das Chandra-Tal mit der Auffahrt zum Rohtang Pass von Norden
Wiese am Rohtang Pass
Blick in das Kullu Tal im Süden des Rohtang Passes
Kaum zu glauben: Austria wirbt in Himachal Pradesh, Indien in einer Verpflegungshütte
Letzte Pause vor der Abfahrt nach Manali
Vor dem Highland Hotel in Manali – Buddhi fühlt sich auf dem Sozius sichtbar wohl:)))
Old Manali bei Nacht
Mittwoch, 20. Juli 2016
Nach einer erholsamen Nacht führt Buddhi die Truppe nochmals auf einen kurzen Ausritt rund um Manali aus. Ich erkunde zu Fuß die Berghotels und Aussichten über Manali.
Stolz präsentiert sich Herschi mit der traditionellen Kopfbedeckung des Kullu-Tals.
Von Manali geht es mit dem Bus zurück nach Dehli und von dort in der Nacht von Donnerstag, den 21. Juli auf Freitag, den 22. Juli 2016
Um 5.30 Uhr haben wir wieder deutschen Boden unter den Füßen.
Fazit:
Auch die 4. Dane Transhimalaya Trophy war einzigartig, atemberaubend, faszinierend. Immer bleibt es ein Abenteuer. Ausgang meist ungewiss.
Aus medizinischer Sicht ist diese Routenwahl mit Abstand die Beste. Wir mussten kein einziges Mal über 4.000 m übernachten, deshalb erlitt dieses Jahr kein einziger Teilnehmer eine akute Höhenkrankheit. Selbst wenn die Tour wie geplant durchgeführt werden hätte können, wäre nur ein Schlaflager auf 4.300 m von Nöten gewesen, und dann auch erst nach über einer Woche.
Wie eingangs erwähnt, kam es aufgrund der homogen weit überdurchschnittlich Motorraderfahrung der Teilnehmer trotz großer Herausforderungen zu keinen erwähnenswerten Unfällen.
Weitere Bilder, Filme findet Ihr unter
28. Juli 2017
Nachdem ich gestern Silvio, einen der Teilnehmer der Tour, persönlich aufgesucht und mich so schon etwas vorab informiert habe, nun der Genuß des wie immer launigen, lustigen und natürlich lehrreichen Berichtes von Peter, Kulturreisender, Endurotester und Werksarzt der Firma Motoport in Personalunion. Danke für diesen Genuß. Und es tut gut zu wissen, daß alle Beteiligten wohlbehalten zurück gekehrt sind.
Gruß, Markus, Teilnehmer der Tour 2013.