Man könnte meinen, die Reise in den Himalaya mit Royal Enfields könnte irgendwann einmal langweilig werden. Das Gegenteil ist der Fall: Jedes Jahr wartet das mächtige Gebirge mit neuen Überraschungen auf. Und: Jedes Jahr lerne ich auf dieser Reise Menschen kennen, die mich überraschen.
WER SICH NACH DIESEM BEITRAG AUCH ÜBERRASCHEN LASSEN MÖCHTE:
ANMELDUNG ZUR DANE TRANSHIMALAYA TROPHY 2018
Ich habe mir in den vergangenen vier Jahren ein Urteil darüber gebildet, was Teilnehmer an Fähigkeiten und Fertigkeiten mitbringen sollten, um den Herausforderungen, die diese anspruchsvolle Tour stellt, gewachsen zu sein.
Das vergangene Jahr hatte ein Teilnehmer bereits nach 2 Stunden die Nase voll, weil er das letzte Mal vor über 20 Jahren Motorrad gefahren ist.
Dieses Jahr war Heini mit von der Partie, der keinerlei Motorraderfahrung mitbrachte und der selbst die schwierigsten Offroad Etappen spielerisch bewältigte. Unwohl fühlte er sich nur auf Asphalt, wenn es schneller als 80 km/h um die Kurven ging. Ansonsten fuhr er immer hinter dem Guide in der schnellsten Gruppe mit. Wie ist das möglich?
Das Interview mit Heini im Video
Heini beantwortet die Frage so: Er habe sich immer schon auf Zweirädern sehr wohl gefühlt. Unmittelbar vor der Reise habe er sich eine kleine KTM ausgeliehen und sei damit auf den Großglockner gefahren. Kurz davor hätten ihn einmal doch kurz Zweifel überkommen, ob er dem Unternehmen Himalaya gewachsen sei. Er wusste nämlich nicht mehr, wie das mit dem Schalten am Motorrad funktioniere. Zuletzt sei er 2016 in Sizilien mit einem Roller ohne Schaltung gefahren.
Warum er sich aber in den schwierigen grobschottrigen Passagen so wohl gefühlt habe, erklärt er so: Er fahre seit Jahrzehnten Mountainbike. Und mit diesem Mountainbike lasse er es auch auf schwierigsten Trails richtig krachen. Ob er nun mit Motorunterstützung bergauf bergab durch verblocktes Terrain balanciere oder ohne nur bergab, mache keinen großen Unterschied. Und so sei es für ihn überhaupt kein Problem gewesen, diese Tour zu bewältigen. Er fahre so umsichtig, dass er nie die Kontrolle über sein Bike verliere.
Nicole, 26 Jahre alt, aus Sachsen, hat es sich zum Lebensziel gemacht, die Welt mit dem Motorrad zu erobern. Also warum nicht gleich mal mit dem Himalaya beginnen? Auf die Frage, ob sie denn keine Angst habe, als junge Frau, deren Beine auf dem Motorrad kaum zum Boden reichten, diese schwere Tour zu fahren, antwortet sie: Nö, Angst nicht, Respekt schon, vor allem am Ende des ersten Tages, als es über eine steile Piste, grober Schotter, enge Kehren steil nach oben ging. Aber am nächsten Tag sei es bergab schon sehr viel besser gegangen, obwohl sich nun sogar einige Schlammlöcher nach dem nächtlichen Regen aufgetan hatten.
Das Interview mit Nicole im Video
2017 fanden 13 Männer und eine Frau fast optimale Bedingungen vor. Letztes Jahr hatte uns Mitte Juli der Monsun einige Schlammlawinen beschert, sodass wir im wahrsten Sinne des Wortes im Dreck steckengeblieben sind und unsere Reisepläne den schwierigen äußeren Verhältnissen zum Opfer gefallen sind (nachzulesen im Reisebericht 2016).
Dieses Jahr starteten wir spät, Anfang September, und hatten von einigen kurzen Schauern einmal abgesehen nur schönes Wetter.
Es hätte also dieses Jahr alles perfekt sein können – und war es auch – zunächst. Selbst die schwierigste Etappe von Kaza über den Kunzum La hatten alle spielend bewältigt, auch wenn der eine oder andere am Abend von den Anstrengungen gezeichnet war.
Und doch war uns keine Happy End beschieden. Ich hätte den Teilnehmern wohl am Abend nach dieser Königsetappe noch nicht gratulieren sollen, mit den Worten: Das Schwierigste liegt hinter euch, entspannt euch, die letzten drei Tage sind nur noch lockere Zugabe. Es sollte anders kommen. Aber der Reihe nach.
Tag 1
Wir drei, Stefan, Basti und ich stoßen als letzte zu den übrigen 11 Teilnehmern. Sie sind bereits seit 2.9.2017 in Delhi. Eigentlich sind es 2017 zwei Gruppen, die jedoch in Indien zu einer verschmelzen.
Musti und Bernd, Eigentümer der Fa. Motorradecke, haben bereits 2015 an der Dane Trophy von Srinagar nach Manali teilgenommen und organisierten heuer für die Motorradecke eine Spendentour.
Sie reisten an mit folgendem Team:
Von oben nach unten: Musti, Bernd, Isy und Stefan.
Als Fotografen brachten sie mit:
Von oben nach unten: Nicole, Alex, Tobias und Claus
Für Dane gingen dieses Jahr an den Start:
Links: Stefan und Manfred Rechts: Sebastian, Klaus und Heini
Tag 2:
Schlaftrunken sehen wir die Sonne über Delhi aufgehen. Der Verkehr rollt so früh noch. Zwei Stunden später geht es 8spurig nur noch im Stop and Go. Nur die Roller und Kleinmotorräder werden zwischen den Autos noch Lücken finden, um vorwärts zu kommen.
Auch die Ärmsten in den Zeltverschlägen und Wellblechhütten erwachen. Einige auf den Straßen liegen noch auf den Gehsteigen, doch schon bald müssen sie weichen.
Auf dem Bahnhof herrscht bereits reger Betrieb. Die Kofferträger warten mit einem großen Sackkarren. Unsere Koffer und Taschen verschwinden. Wer mit dem System nicht vertraut ist, schaut argwöhnisch zu und hofft, sein Gepäck im Zug wieder zu finden. Wer es kennt, weiß, es wird nichts verloren gehen.
Unsere Plätze sind reserviert. Wir steigen in einen klimatisierten Zug. Pünktlich um 7.40 Uhr verlässt er den Bahnhof. Die erste Stunde öffnet sich für Europäer ein Fenster in eine neue hässliche Welt: Menschen hausen im Abfall, verrichten ihre Morgentoilette in aller Öffentlichkeit vor dem vorbeisausenden Zug. Zarte Gemüter wenden sich mit Grausen ab oder wie es Nicole formuliert hat: Ich habe da nackte Menschen gesehen und auf die Frage, was die da gemacht haben, meinte sie: Das will keiner wissen.
Als wir die endlosen Slums hinter uns gelassen haben, wird das Land grün und fruchtbar. In der Monsunzeit von Juni bis Oktober wird vor allem Reis und Weizen angebaut und geerntet. Die Monsunzirkulation durch den Klimawandel ist von größter Bedeutung für die indische Landwirtschaft. Die indische Mitteltemperatur ist im 20. Jahrhundert um ca. 0,6° C angestiegen. Die Zunahme der Temperatur in Kombination mit der ebenfalls beobachteten Abnahme der Sonneneinstrahlung durch Aerosolbelastung hat zu einem negativen Trend in der Reis- und Weizenproduktion geführt.
Die Zugfahrt von Delhi über Chandigarh nach Kalka dauert etwas über 4 Stunden. Kalka ist eine Kleinstadt mit 32.255 Einwohnern (Stand: Zensus 2011) im Distrikt Panchkula im indischen Bundesstaat Haryana. Es liegt auf 670 m.
Hier beginnt das eigentliche Himalaya-Abenteuer. Wir steigen um in den „Toytrain“, eine Schmalspur-Eisenbahn, die uns in die Bundeshauptstadt von Himachal Pradesh bringen wird: Shimla auf 2.103 m über Meereshöhe, 170.000 Einwohner (2011 Zensus). Langsam zieht die Dampflok die schmalen Wagons in nicht endenden Serpentinen hinauf in die Berge.
Sebastian ist fasziniert von der Gastfreundschaft der mitreisenden Inder. Er schreibt in seinem Tagebuch:„In unserem Abteil ist ein Familienausflug. Opa, Oma, alle sind dabei. Sie kümmern sich sofort um uns. Sie fragen: Haben Sie Durst? Wollen Sie von meiner Brotzeit etwas haben? Diese Menschen haben wir heute das erste Mal gesehen. Wahnsinn!!!“
Kurz vor Einbruch der Dunkelheit erreichen wir Shimla. In der Dämmerung fahren wir mit den Taxis durch ein nicht enden wollendes Labyrinth von Straßen hoch in die Berge; die Straße wir immer schmäler, bis sie schließlich einspurig ist. Entgegenkommende Autos müssen zurücksetzen, schließlich fahren wir Zentimeter um Zentimeter an ihnen vorbei. Und dann das große Finale: Steil geht es plötzlich den Hang hinab, rechts das Hotel mit einer ebenso steilen Auffahrt in die Tiefgarage. Und dort warten sie auf uns: Ein Pulk Royal Enfield Bullet 500 und Classics sowie drei Himalayans.
Die letzte Nacht vor dem großen Abenteuer wird für den einen oder anderen zur schlaflosen Nacht. Aufgeregt, aufgekratzt: Das Adrenalin schießt durch den Körper. Was wird uns wohl erwarten?
Tag 3
Am nächsten Morgen braucht keiner einen Wecker. Das Wecken übernehmen 14 Enfields im hämmernden Staccato. Welch ein Klang! Endlich kann es losgehen. Und die erste große Herausforderung wartet bereits: So steil wie die Auffahrt in die Tiefgarage ist nun die Abfahrt und dann sofort scharf nach links den steilen Berg hinauf und das ohne auch nur vorher einen Meter mit diesen Stahlrössern zurückgelegt zu haben. Das Herz schlägt schneller als der Takt der Enfields. Und los geht´s. Jeder kratzt die Kurve. Keiner schmeißt hin oder um. Das Selbstvertrauen wächst. Hinein in das Gewühl von Shimla. Und immer schön links fahren. Der Puls normalisiert sich mit jedem Kilometer aus der Stadt. Bald schon schwingen wir entspannt mit den Royals durch eine wunderbare Berglandschaft. Die Götter sind uns gewogen. Die Sonne scheint. Der Asphalt bleibt trocken. Wir nehmen Fahrt auf. Der Spaß kommt mit dem Fahren.
Schnell fassen wir Vertrauen in unsere Enfields, mit zunehmender Begeisterung legen wir sie von einer Kurve in die nächste, bis die Fußrasten am Asphalt kratzen. Nicht alle, aber der Fronttrupp, der Moti, unserem Himalaya-Urgestein auf den Fersen bleibt. Manfred aus der Oberlausitz und Klaus aus den USA folgen ihm lässig. Heini, unser Mountainbiker, folgt mit gebührendem Abstand. Tobias lässt nochmals etwas Abstand. Am Ende formiert sich die Teddy-Foto-Truppe von Musti. Wir kommen gut voran.
Gelegentlich erwarten uns nach der Kurve wieder tierische Zeitgenossen und es sind nicht immer nur Kühe:
Von Narkand schwingt die Straße sanft ins Tal, um sich von dort in eine breite, asphaltierte, schlaglöcherfreie Traumstraße zu verwandeln, auf der wir die Geschwindigkeit im Sutlej-Tals auskosten.
In Jeori zweigen wird ab nach Saharan und erklimmen den Ort, der auf einem Bergrücken in 2165 m Höhe liegt, zu Füßen des 5200 m hohen Srikhand Mahadev.
Am Abend während des Gewitters
Am Morgen nach dem Gewitter
Dieses Jahr wartet hier jedoch die erste Herausforderung. Die asphaltierte Straße hinauf nach Sarahan ist wegen Brückenarbeiten gesperrt. Die Umleitung bereitet auf die weitere Reise bestens vor: Die mit Schlaglöchern, steilen grob verblockten Rampen, engen Kehren, einspurig, Gegenverkehr aufwartende Piste treibt dem einen oder anderen den Schweiß auf die Stirn. Glücklich kommen alle am Hotel an, das sich unter dem Tempel in einer Seitengasse verbirgt.
Abendessen bei Kerzenlicht. Stromausfall während des Gewitters.
Tag 4
Der Besuch dieses Ortes lohnt vor allem wegen des Bhimakali-Tempels. Der der Gottheit Bhimakali geweihte Tempel stammt aus dem 8. Jahrhundert. Errichtet wurde er in der für den Himalaya typischen Holzbauweise. Verehrt werden auch Shiva, seine Gemahlin Parvati, und selbst eine Buddhastatue findet man im Heiligtum. Seit Urzeiten ist der Tempelhof Schauplatz des farbenprächtigen, aber blutrünstigen „Astomi-Opfers“ im Rahmen der Dusshera-Feierlichkeiten im Oktober. Bis zur Ankunft der Engländer wurden hier Menschenopfer dargebracht, heute müssen Hühner und Ziegen Ihr Leben lassen, um die blutrünstige Göttin Kali zu besänftigen. Im Tempel herrscht strenges Fotoverbot. Männer müssen eine Kappe tragen, Lederartikel sind verboten.
Es hat fast die ganze Nacht geregnet. Die anspruchsvolle Piste hat sich nun auch noch in Schlamm verwandelt, sodass nun die Zutaten für diesen Himalaya Trip angerührt sind. Die Freude ist deshalb groß, als alle wieder festen Asphalt unter den Reifen haben und keiner ausprobiert hat, ob seine/ihre Bekleidung tatsächlich wasser-, schmutz- und sturztauglich ist. Doch die Freude hält nur kurze Zeit.
Warum beschreibt Tobias in seinem Tagebuch so:
„Endlich wieder Asphalt unter den Rädern geht es im India-Style weiter: Checken ob frei ist, hupen wie der Teufel und rechts mit Gas vorbei. Plötzlich zieht der Mahindra Pick-Up hart nach rechts, rammt mich brutal von der Straße in den Graben. Das Motorrad knallt mit dem Vorderrad in ein riesiges Loch, instinktiv mache ich die Vorderradbremse wieder auf. Der Plan geht auf, der Vorbau federt wieder aus und katapultiert mich über den Lenker. Im hohen Bogen knall ich auf die Straße in ein Matschloch. Die Protektoren haben Ihren Job gemacht und wie durch ein Wunder passiert mir absolut nichts! Der Enfield fehlt der linke Spiegel, sonst auch hier alles ok. Wir zwei sind unkaputtbar 😉 Somit bin ich der lebende Beweis, das Warnwesten nutzlos sind. Ich rappel mich auf, die Kollegen kümmern sich ums Moped. Doc Peter checkt mich kurz durch und nutzt meinen Schockmoment für ein kurzes Videointerview. Adrenalin durchströmt mich und ich bin einfach nur überglücklich, dass nichts passiert ist und ich unverletzt bin.Der indische Fahrer ist fassungslos, es stellt sich heraus, dass er selbst einem Kleinwagen ausweichen musste, der wegen eines Felsbrockens auf der Fahrbahn direkt auf ihn zukam. Sein Fokus lag auf dieser Situation, er hatte keine Zeit, mich überhaupt zu bemerken. Geld wird mir angeboten für den Fall, dass ich einen Arzt bräuchte, versichert ist hier niemand.Er ist sichtlich erleichtert, als er realisiert, dass nichts Schlimmes passiert ist. Wir fahren weiter, …“
Da nun nach Kalpa eine spektakuläre Kurvenrallye in und entlang einer Felsenschlucht folgt, wird der Flow ständig dadurch unterbrochen, dass aus der Kurven- eine Fotorallye wird. Dies wohlwissend habe ich am Vortag Manfred und mir den Kurvenflow gegönnt, indem wir die Auffahrt nach Sarahan zunächst ignoriert hatten und diesen flowigen Teil schon mal ohne Fotopausen in vollen Zügen genossen haben. Für die Strecke hatten wir am Vortag hin und zurück etwa 1 1/2 Stunden gebraucht, heute sind es einfach 3 Stunden geworden.
Nach jeder Kurve tut sich ein sensationelles Bildmotiv auf. Die meisten glauben, genau diese Eindrücke unbedingt für die Nachwelt festhalten zu müssen, noch dazu auf einem „Once a life trip“!
Der Preis: Die Motorradseele kommt nicht in den Flow. Dies ist auch der Grund, weshalb sich auf der Tour – und das war auch die letzten Jahre so – immer drei Gruppen bilden. Die vordere liebt den Flow, die hintere genießt die Aussichten und fotografiert auf Teufel komm raus, die mittlere liebt beides und sucht den Kompromiss.
Bei Kalpa erreichen wir die Grenzposten. Jeder muss sich nochmals mit Pass und Visum registrieren lassen. Dieser Blick auf den Kinnaur Kailash blieb uns dieses Jahr leider verwehrt.
Denn pünktlich zur Ankunft im Hotel in Kalpa beginnt es wieder zu regnen, sodass sich der Kinnaur Kailash in Wolken einhüllt. Leider tut er dies auch noch am Morgen des nächsten Tages.
Tag 5
Wir fahren die Serpentinen hinunter zum Sutlaj und folgen dem Fluss bis zur Einmündung des Spiti River.
Doch bevor wir zu der Brücke gelangen, wird unsere Gruppe in zwei Teile gerissen: Die Flowgang hinter Guide Moti passiert gerade noch den Teil der Strecke, der kurzerhand für 2 Stunden gesperrt wird. Felsen, die drohend über der Straße hängen, werden gesprengt und schließlich mit schwerem Gerät von der Straße geräumt.
Da sind sie wieder: Diese typisch indischen Momente, die diese Reise so unvorhersehbar machen. Letztes Jahr war es eine Brücke, die weggeschwemmt worden war und es waren Erdrutsche, die die Weiterfahrt behinderten.
So lernt man, sich in Geduld zu üben. Und man erlebt einzigartiges. In der Warteschlange finden sich mehrere Motorradabenteurer wieder. Die meisten auf den indischen Royal Enfields. Aber ein Motorrad, das wir in dieser Ecke der Welt eher weniger erwartet hätten, findet seinen Mechaniker: Eine Ducati Scrambler. Die Elektrik macht Probleme. Da outet sich unser Fotograf Tobias als Motorradmechaniker Marke Ducati:)) Er nützt die Pause und nimmt sich des Problems an und siehe da: Sicherung gewechselt, Licht und Blinker funktionieren wieder. Die Inder staunen nicht schlecht.
Irgendwann ist auch der letzte Felsen von der Straße geschoben und wir können weiterfahren. Moti war nicht überrascht, als wir nach 2 Stunden wieder zu seiner Gruppe stießen, kennt er doch die Unwägbarkeiten auf dieser Strecke.
Was nun folgt, ist einfach ein sensationeller Streckenabschnitt: Wir fahren über die Brücke und folgen nun dem Spiti River. Doch die Schlucht ist hier so eng, dass die Inder die Straße den Felsen abgerungen haben, indem sie sie aus den Felsen gesprengt haben. und dann geht es in endlosen Serpentinen hinauf auf nach Naka, wo uns um 3 Uhr nachmittags das verspätete Mittagessen erwartet.
Tobias beschreibt seine Eindrücke so:
Wir steuern in ein weiteres Tal und eine gut ausgebaute Strasse mäandert steil etliche Höhen- und Kilometer bergauf. Das Panorama ist atemberaubend. Mir kommen im Helm die Tränen, es ist das reinste Glücksgefühl.
Unser Koch und Gourmet und Restaurantchef Stefan ist begeistert, was er dort auf den Teller bekommt. Überhaupt zeigt er sich sehr überrascht, wie gut er hier in Indien bekocht wird. Hatte er, wie so manch anderer, doch „Schiss“ vor möglichen Magen-Darm-Problemen. Doch da sich jeder an den Ratschlag hielt: Cook it – Peel it – or let it (Koch es – schäl es – oder lass es bleiben) hatte während der ganzen Reise kein Teilnehmer ernsthafte Verdauungsprobleme.
Letztes Jahr nahm die Reise nach der Überquerung des Glacier Points, eine überraschende Wende, die die gesamte Reiseplanung über den Haufen warf:
Eine weggerissene Brücke hielt uns einen halben Tag auf, sodass wir bis in die Nacht hineinfahren mussten, um unser Tagesziel noch zu erreichen. Und schließlich versperrten uns mehrere Schlammlawinen die Weiterfahrt.
2016 Bau einer Behelfsbrücke
2016 – Warten auf die Fertigstellung der Brücke
Neues Jahr, neues Glück: Die Brücke ist intakt, sodass wir problemlos mit der untergehenden Sonne unser Tagesziel Tabo erreichten. Wir genießen die untergehende Abendsonne auf der Dachterrasse.
Tag 6
In Tabo besuchen wir tags darauf das älteste buddhistische Kloster Indiens und im Himalaya. Es wurde 996 n. Chr. gegründet. An den Wänden des Klosters finden sich Originale aus der Gründerzeit und folgenden Jahrhunderten mit Darstellungen des buddhistischen Pantheons.
Diese dürfen normalerweise nicht fotografiert werden.
Jaroslav Ponchar erhielt in den 90iger Jahren eine Ausnahmegenehmigung. Die folgenden Bilder sind seinem Bildband „Klöster im Himalaya“ erschienen im Edition Panorama Verlag 10. Oktober 2015 entnommen.
Anschließend geht es auf die berüchtigte Strecke nach Kaza, auf der wir im Vorjahr im Schlamm stecken geblieben sind. Die Straße ist nicht wieder zu erkennen.
2016 Nichts geht mehr vorwärts
2017 Freie Fahrt
Das Asphaltband schmiegt sich dem Flusslauf an, sodass wir genügend Zeit haben, für das eine oder andere Fotoshooting
Die glorreichen Fünf der Musti-Gang – oder Gruppenbild mit Dame
Wir haben noch Zeit, einen Abstecher zum Dhankar Kloster auf 3.894 m zu machen. Es liegt hoch über dem Spiti Tal über dem Dorf Dhankar.
2006 wurde das Kloster vom World Monuments Fund zu den 100 gefährdetsten historischen Stätten gelistet. Seither ist man bemüht, das Kloster zu restaurieren.
Musti and Gang verschenken Teddies an indische Kinder
Dhankar war während des 17. Jahrhunderts die Hauptstadt des Königreiches Spiti Valley. Es war der Sitz der frühen Herrscher des Spiti Tales, der Nonos.
Über Serpentinen geht es in das Zentrum des heutigen Spiti Valley, Kaza.
Kaza liegt auf 3.650 m und hat etwas über 3.000 Einwohner. Von hier aus fahren wir auf eines der höchstgelegenen Dörfer Indiens: Kipper, 4.270 m, genießen den Rundblick auf die umliegenden 6.000er.
Der Autor unter seiner Heiligkeit, dem Dalai Lama
Der Weg zurück nach Kaza führt uns zu einem der sensationell gelegensten Klöster im Spiti Valley: Das Key-Kloster.
Kye-Kloster
Es ist das größte Kloster des Spiti-Tals und ein religiöses Bildungszentrum für Lamas. 1855 lebten hier 100 Mönche. Bei der architektonischen Zuordnung der verschiedenen Klöster fällt Kye unter den Pasada-Stil, der durch mehr als ein Stockwerk charakterisiert wird und oft bei Festungsklostern eine Rolle spielt.
Mönche des Kye-Klosters
Key Gompa soll 1004/1005–1064 n. Chr. gegründet worden sein.
Die Tausendjahrfeier wurde im Jahr 2000 in Gegenwart des Dalai Lama (Tendzin Gyatsho) gefeiert.
Im Licht der untergehenden Sonne cruisen wir zurück nach Kaza.
Die Spannung steigt: Am folgenden Tag steht uns die härteste und längste Etappe unserer Reise bevor. Sie wird uns alles abverlangen: Kondition, Geschicklichkeit und wir werden das erste Mal richtig nass werden, von oben und von unten.
Tag 7
Wir starten bei bedecktem Himmel. Die ersten zwanzig Kilometer sind noch asphaltiert und dann beginnt das, was Ingo im Vorjahr so beschrieben hat:
Es ist wie ein Spiel mit zunehmenden Schwierigkeitsgraden: Asphalt, fester nicht asphaltierter Untergrund, feiner Schotter, grober Schotter, Bachkugeln zunächst trocken, dann nass und schließlich herausfordernde Bach-, Fluss- und Wasserfalldurchfahrten. Zum Abschluss: knöchelhoher Schlamm.
Dieser krönende Abschluss mit Knöchel hohem Schlamm ist uns dieses Jahr – soll ich sagen erspart oder verwehrt worden.
Erster Höhepunkt der hohen Pässe: der Kunzum Pass, 4.550 m.
Die Abfahrt ist sensationell. Von unten betrachtet sieht es aus, als würde die Straße in steilen Serpentinen fast senkrecht zum Chandra hinunterführen, von oben erlaubt jede Kehre schwindelerregende Blicke ins Tal.
Doch unten angekommen, beginnen erst die großen Herausforderungen. Wir bewegen uns jetzt rasch vom groben Schotter- zum Bachkugel-Level und es beginnt zu regnen, sodass die Bachkugeln rutschig und nass werden und allmählich steigert sich auch noch die Frequenz der Wasserdurchfahrten, was schließlich dazu führt, dass sich so mancher unfreiwillig nicht mehr auf sondern unter oder neben seiner Enfield wieder findet. Selbst unsere begleitender weiblicher Guide Irma aus Südafrika muss bei der Passage einer tieferen Wasserfallpassage feststellen, dass ihre Kleidung nicht wasserdicht ist. Dies ist für sie umso bitterer, als es mittlerweile empfindlich kühl geworden ist. Das Thermometer zeigt keine 10° C mehr.
Aber schließlich erreichen wir alle unverletzt unser Tagesziel Keylong. Die Menschen waren den Herausforderungen gewachsen, eine Enfield nicht. Rahmenbruch:
Doch der Glückwunsch an alle Teilnehmer zur Bewältigung der härtesten Etappe kam zu früh. Ich hatte hinzufügt: Das Restprogramm sei jetzt nur noch Schaulaufen und jeder möge die verbleibenden drei Tage auf dem Motorrad genießen. Das Schlimmste läge hinter uns.
Tag 8
Mit diesem Easy Going Gefühl brachen wir am folgenden Tag auf nach Udaipur im Tal des Chandrabhaga Flusses. Es ist das Tal, aus dem unser langjähriger Freund und Guide Moti stammt. Er ist im Dorf Jahalma aufgewachsen, sein Bruder lebt mit seiner Familie heute noch hier. Er führt uns zunächst in sein Dorf, in dem wir eine Teepause einlegen,
und wir einem Metzger bei der Arbeit zuschauen
bevor er uns von der Hauptstraße hinauf auf zum Triloknath Tempel führt. Er wird von Hindus und Buddhisten gleichermaßen als Wallfahrtsstätte aufgesucht. Der heilige Schrein im Tempel gilt als eine der heiligsten Pilgerstätte sowohl für Hindus als für Buddhisten nach dem heiligen Berg Kailash und der heilige See Mansarover in Tibet. Dieser Tempel ist deshalb so einzigartig, weil es der einzige Tempel auf der ganzen Welt ist, in denen Hindus und Buddhisten die gleiche Gottheit verehren.
Eine enge, kurvenreiche Straße führt hinunter nach Udaipur. Es fasziniert durch seine wunderschöne grüne Landschaft, reichlich bewaldet.
Und es ist gesegnet mit einem weiteren einzigartigen Tempel: dem Markula Devi Tempel.
Dieser Tempel entstand während der Regentschaft Ajayvarman´s in Kashmir. Das dreiköpfige Bild Vishnus, das die Übergangsphase in den Buddhismus kennzeichnet, ist eine der Hauptattraktionen im Tempel. Auch dieser Tempel ist für Hindus und Buddhisten eine der wichtigsten Pilgerstätten. Beide Tempel sind in einem einzigartigen tibetischen und Hindu-Architekturstil aus Holz und Stein konstruiert. Die Wandgemälde im inneren des Tempels zeigen Szenen aus der Hindu Mythologie und erzählen Geschichten wie die des Ramayana und der Mahabharata. Die äußeren Wände reflektieren die Kashmir Architektur mit einzigartigen Schnitzereien über verschiedene Gottheiten z. B. der 10. Inkarnation von Gott Vishnu – Navgrahas.
Auf der Hauptstraße geht es dann zurück Richtung Keylong. Und nach wenigen Kilometer findet diese bis dahin großartige Reise eine unglückliche Wendung. Die Straße ist unbefestigt, staubig und stellenweise finden sich einige Hubbel und Schlaglöcher. Nichts Außergewöhnliches. Und plötzlich passiert es: Claus wird von einem dieser Hubbel ausgehoben, hebt kurz ab, kommt vermutlich mit leicht eingeschlagenen Lenker wieder auf und fliegt über die Maschine derart zu Boden, dass er zunächst mit dem Kopf und dann mit der rechten Schulter und der rechten Brustkorbhälfte so heftig aufschlägt, dass er bewusstlos liegen bleibt. Nach wenigen Minuten kommt er wieder zu sich. Er klagt über heftige Schmerzen im rechten Schulterbereich. Der Helm weißt deutliche Spuren des Aufschlags auf. Er ist nicht mehr in der Lage, selbständig aufzustehen. Wir legen ihn vorsichtig an den Straßenrand. Es hält sofort ein entgegenkommendes Fahrzeug und ein freundlicher Mann gibt sich als Arzt zu erkennen und fragt, ob wir Hilfe brauchen, er habe auch Medikamente dabei. Ich danke und erkläre, dass ich die Gruppe als Unfallchirurg begleite und alle Medikamente mit mir führe. Die Untersuchung zeigt, dass sich Claus nicht nur ein Schädel-Hirn-Trauma zugezogen hat, das Schlüsselbein ist gebrochen, vom Tastbefund sind auch mehrere Rippen und das Schulterblatt gebrochen. Jede Bewegung des rechten Arms, des Rumpfes, jeder Atemzug schmerzt. Noch am Straßenrand bekommt Claus eine Infusion mit Schmerzmittel, sodass wir in vorsichtig in den Begleitbus verbringen können. Dort erhält er über die Maske Sauerstoff, den er dringend braucht. Denn nach dem Abhorchen des Brustkorbes ist klar, dass nur noch ein Lungenflügel zum Gasaustausch zur Verfügung steht, der rechte Lungenflügel ist kollabiert.
Das nächste Krankenhaus ist gute zwei Stunden entfernt. Die Straße ist für die ersten 1 ½ Stunden so schlecht, dass wir in Deutschland sofort einen Rettungshubschrauber anfordern würden. Diese Möglichkeit gibt es in Indien nicht. Claus muss es so schaffen. Gott sei Dank bleibt er kreislaufstabil. Die Sauerstoffsättigung im Blut, die in unseren Breiten beim Gesunden 97 – 100 % sein sollte, beträgt bei Claus trotz Sauerstoffgabe nur 72-78 %. In einem deutschen RTW würde ich nicht zögern, ihn sofort zu intubieren. Dies ist unter diesen Rahmenbedingungen keine Option. Denn selbst im Regionalkrankenhaus in Keylong gibt es keinen Beatmungsplatz. Er muss es so schaffen. Und er schafft es. Nach zwei Stunden kommen wir in Keylong an. Der diensthabende Chirurg erwartet uns. Claus wird auf die Männerstation verbracht. Nach der Untersuchung und der Röntgendiagnostik ist klar, Claus hat es richtig heftig erwischt: Rippenserienfraktur 1 – 7 rechts, Hämatopneumothorax rechts (kollabierter rechter Lungenflügel mit Luft und Blutansammlung in der rechten Brustkorbhälfte), Schlüsselbein- und Schulterblattbruch rechts, Schädel-Hirn-Trauma Grad I (Gehirnerschütterung). So etwas nennt man in der Zusammenfassung Polytrauma. Als Polytrauma bezeichnet man in der Medizin mehrere gleichzeitig erlittene Verletzungen verschiedener Körperregionen, wobei mindestens eine Verletzung oder die Kombination mehrerer Verletzungen lebensbedrohlich ist.
Der Chirurg macht einen kompetenten Eindruck und bereitet mit den Krankenschwestern einen kleinen operativen Eingriff vor: Eine kleine Brustkorberöffnung zur Einlage einer Drainage, um die Luft aus der Brustkorbhälfte zu entfernen, damit sich der Lungenflügel wieder entfalten kann und keinen Schaden nimmt. Ein Thoraxdrainagenset, wie wir das in Deutschland kennen, gibt es nicht in diesem Krankenhaus. Der Chirurg bastelt sich einen tauglichen Ersatz aus einem Drainagebeutel, der normalerweise für Bauchoperationen verwendet wird, füllt diesen mit Wasser, legt einen normalen Schlauch ein, dem er noch ein paar Drainagelöcher einschneidet und fertig ist das Thoraxdrainageset auf indisch.Das Werkzeug wird noch abgekocht, Claus bekommt in die Brustwand lokales Betäubungsmittel eingespritzt und schon schneidet der Chirurg, Haut, Unterhaut mit einer Klinge durch und präpariert sich vor bis zum Rippenfell. Alles sorgfältig nach den Regeln der ärztlichen Kunst, legt den Schlauch ein, befestigt ihn mit zwei Tabaksbeutelnähten, reinigt die Haut, legt einen sauberen sterilen Verband an. Fertig.
In Deutschland würde Claus jetzt zur Überwachung auf eine Intensivstation verbracht. In so abgelegenen Gegenden wie in Keylong gibt es eine solche Einrichtung nicht. Deshalb wird Claus nun in das nächstgrößere Krankenhaus mit dem Krankenwagen verbracht. Das liegt in Kullu, jenseits des Rohtang Passes, 156 km entfernt, Fahrzeit 6 – 7 Stunden. Und die Auffahrt zum Pass ist übersät von Schlaglöchern. Der Krankenwagen wird von medizinischem Rettungsdienst mit Medikamenten gefahren. Vor der Abfahrt erhält Claus nochmals eine Schmerzmittelinfusion. Er ist stabil. Von uns begleitet ihn Moti, unser Guide. Denn wir haben noch zwei Tage vor uns und ich kann die übrigen Teilnehmer nicht ohne ärztliche Begleitung zurücklassen. Der Unfall passierte um 14.00 Uhr. Um 16.00 Uhr kamen wir im Krankenhaus an, um 18.45 Uhr verließ Claus es Richtung Kullu.
Als ich um 19.00 Uhr ins Hotel komme, ist die fröhliche Stimmung der Vortage dahin. Gedrückt sitzen die Männer und Nicole in der dunklen Stube zusammen und warten auf Nachricht, wie es Claus geht. Ein Aufatmen geht durch den Raum, als sie hören, dass es ihm den Umständen entsprechend gut gehe und ich ihnen noch eine Videobotschaft von Claus vorspiele, die ich noch vor seinem Transport nach Kullu aufgenommen habe. Musti, nimmt die Stimmung auf und sagt, er könne verstehen, wenn morgen jemand keine Lust habe, auf das Motorrad zu steigen und lieber einen Ruhetag einlegen möchte. Ich werfe ein, dass der vorletzte Tag nochmal ein Highlight dieser Reise sei, weil wir den höchsten Pass der diesjährigen Tour erklimmen würden und die Straßenverhältnisse deutlich besser seien, als heute. Ich würde die Tour führen, weil ja Moti Claus begleite und ich diesen Pass nun insgesamt zum fünften Mal führe und ihn kenne wie meine Westentasche.
Tag 9
Am nächsten Morgen sind alle am Start. Die Sonne scheint. Es ist kühl. Die Schrecken des Vortages sind nicht vergessen, aber keiner will sich den Baralacha La entgehen lassen. Die Straße hinauf zum Pass ist fast durchgehend asphaltiert. Es sind 75 km Fahrspaß hinauf auf 4.890 m.
Oben angekommen haben wir eine fantastische Rundumsicht. Und einige haben den Ehrgeiz, einmal in ihrem Leben auf über 5.000 m über Meereshöhe zu stehen. Sie machen sich zu Fuß auf, die noch fehlenden Höhenmeter zu Fuß zu bewältigen. In dieser Höhe ist es etwas mühsamer, diese paar Höhenmeter zurückzulegen. Die Luft ist dünner. Nicht die Sauerstoffkonzentration nimmt hier ab, sondern der Luftdruck und somit der anteilige Sauerstoffdruck, der das lebensnotwendige Gas in die Lungen presst. Er presst ihn hier oben nur noch mit halbem Druck in die Lungenbläschen. Darum schnaufen wir trotz langsamer Schritt, als würden wir einen Sprint machen.
Welche Euphorie dieses Erlebnis selbst bei sonst stillen und zurückhaltenden Zeitgenossen auslösen kann, verdeutlicht dieses Bild:
Heini stand in dieser Pose ca. 5 Minuten unbeweglich auf dem Absatz.
Klaus genießt es auf sein Weise:
Und Stefan auf seine:
Und ich so:
Momente, an die man sich ein ganzes Leben lang erinnern wird.
Leider ging es auch an diesem wunderschönen Tag nicht ohne Sturz ab. Ob es die Höhe war, die Alex die Konzentration verlieren ließ. Er hatte zulange auf ein Cricketfield der Army geschaut um noch einen Sturz vermeiden zu können. Leider blieb auch der nicht ganz ohne Folgen. Wie sich später herausstellte, hat er sich das Kahnbein gebrochen. Doch er ist ein zäher Hund und hat die Reise auf dem Motorrad beendet.
Am Abend waren alle froh, dass sie keinen Ruhetag eingelegt hatten.
Tag 10:
Zum Finale sind uns die Götter nochmals gewogen: Strahlender Sonnenschein erwartet uns am Morgen und was noch nie in den letzten Jahren da war, am Rohtang Pass!
Die Auf- und Abfahrt nach Manali kannte ich nur im Regen und Nebel. (2013)
2017 ist die gesamte Passstraße von unten bis oben einsehbar.
Glücklich kommen wir im Highland Hotel in Manali an. Wir gehen noch zusammen Mittagessen in Old Manali, verabschieden uns vom Motorcycle-Expedition-Team.
Sie haben wie jedes Jahr großartige Arbeit geleistet. Wir fühlten uns zu jeder Zeit bestens versorgt, umsorgt und danken Ihnen mit einem entsprechenden Trinkgeld.
Oben links: Irma, Guide in Ausbildung, unten links, Moti, oben rechts: Unser Mechaniker Crew, unten rechts, Irma und Happy, unser Back Guide.
Stefan, Sebastian und ich reisen noch mit dem Nachtbus nach Dehli.
Tag 11
Wir erholen uns dort am letzten Tag am Pool,
bevor wir mit einem Nachtflug wieder in München landen.
Tag 12
Willkommen zuhause in Bayern mit Weißwurst, Brezen und Weißbier.
Wäre der schreckliche Unfall mit Claus nicht passiert, es wäre 2017 die perfekteste aller Dane Transhimalaya Trophies seit 2013 gewesen.
Doch es gibt auch gute Nachrichten. Claus hat den schweren Unfall gut überstanden. Er musste zwar bis zum 22. September in Indien verweilen, eine Woche länger als geplant, aber in Deutschland hat er nun auch eine weitere Operation gut überstanden.
Wie haben die Teilnehmer die Tour erlebt:
Interview mit Stefan und Sebastian Harster im Video
Interview mit Nicole in 5000 m im Video
Servus Peter, einfach wieder Genial geschrieben mit super Fotos und Videos. Schön das ich dabei war.